INSEL Begegnungsstätte

Wertvolle, kreative und zuverlässige Arbeit

Begegnungsstätte INSEL in Forchheim feierte zehnjähriges Bestehen

Am 9. Mai 2014 wurde die INSEL-Begegnungsstätte in Forchheim eröffnet. Hier werden Menschen mit seelischen Problemen und psychischen Erkrankungen zahlreiche Angebote gemacht. Die Mitarbeiter nahmen das zehnjährige Jubiläum zum Anlass, um Besucher, aber auch die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Kooperationspartner einzuladen und miteinander zu feiern.

Irmgard Pees, die Leiterin der Begegnungsstätte sowie der Beratungsstelle, zitierte ein Wort des Religionsphilosophen Martin Buber: „Jedes wirkliche Leben ist Begegnung“. Dies zu ermöglichen, sei der Anlass für die Eröffnung der Räume gewesen und sei es bis heute. „Hier treffen sich Menschen, viele davon mit Problemen und Sorgen, um davon eine Auszeit zu nehmen oder wenigstens eine Verschnaufpause zu erleben“, sagte sie. Hier könnten Freundschaften entstehen und neue Fähigkeiten entdeckt werden. Dies seien wichtige Komponenten für die psychische Gesundheit. Besucher hätten immer wieder bestätigt, dass sie sich in der INSEL angenommen und gut aufgehoben fühlten. In diesem Zusammenhang lobte Pees das Engagement der Mitarbeiterinnen und der Ehrenamtlichen, „ohne die wir das Programm nicht umsetzen könnten“.

Sabine Stiegelschmitt, die Vorsitzende des Sozialdienstes Katholischer Frauen Bamberg (Skf), dankte ebenfalls für „die wertvolle, kreative und zuverlässige Arbeit“. Sie warf einen Blick zurück auf die Entstehung. Bereits Anfang 1994 hatte der SkF in der Löschwöhrdstraße 9 eine Wohnung angemietet, um dort eine erste Begegnungsstätte zu errichten. Anfangs wurde sie ausschließlich von Ehrenamtlichen betreut. Sie war eine wichtige Ergänzung zu der zehn Jahre zuvor eröffneten Beratungsstelle für psychisch Kranke. Ab 2009 wurde eine hauptamtliche Kraft eingestellt. Vor zehn Jahren konnten in der Bamberger Straße neue Begegnungsräume bezogen werden. Schon damals war Anke Daneschwar dabei, die heute zusammen mit Laura Gotthardt die Ansprechpartnerin ist. Auch während der Corona-Pandemie wurden die Besucher, wenn auch stark eingeschränkt, unterstützt.

Psychisch erkrankte Menschen brauchen Kontakte zu anderen, brauchen Räume zur Begegnung, um sich auszutauschen und damit ihre Isolation zu überwinden. Dies versucht die INSEL durch ein breites Angebot an Gruppen zu ermöglichen. Hier kann man handarbeiten und auf andere Weise kreativ tätig werden, kann Spiele spielen, gemeinsam wandern gehen und sich bewegen. Angeboten werden auch Theaterbesuche und Betriebsbesichtigungen, die Teilnahme an Naturprojekten oder an Ausflügen. So ist etwa der Erlös eines Flohmarktes, der aus Anlass des Jubiläums vor den Türen der Begegnungsstätte stattfand, für einen Besuch von Schloss Seehof in Memmelsdorf bei Bamberg gedacht. Dank des großen Angebots können die Besucher manche verlorenen Fähigkeiten wiederentdecken, Neue dazugewinnen und so Erfolgserlebnisse erzielen. Die Angebote sorgen für verlässliche Tagesstrukturen und wirken so stabilisierend. Die INSEL ist darüber hinaus Anlaufstelle für die Angehörigen.

Irmgard Pees freute sich „auf weitere gute Jahre“ und erhielt dazu die unbedingte Zustimmung der Gäste.

In der INSEL arbeiten Anke Daneschwar und Laura Gotthardt als hauptamtliche Mitarbeiterinnen. Der Stellenumfang beträgt 1,2 Stellen. Sie werden derzeit von 12 Ehrenamtlichen unterstützt. Während früher das Durchschnittsalter der Klienten um die 60 Jahre betrug, nehmen inzwischen auch mehr jüngere Menschen die Angebote wahr. Zugleich ist die Fluktuation unter den Besuchern höher geworden.

Text und Bilder: Christiane Dillig

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