Kinder brauchen gute Räume
Neue Spiel- und Bewegungspodeste für die Kita „Arche Noah“ eingebaut
„Kinder brauchen gute Räume“. Mit diesem Gedanken hatte sich das Team der Kindertagesstätte „Arche Noah“ in einer Fortbildungsveranstaltung auseinandergesetzt. Die Gespräche sind nun auch mit einem sichtbaren Erfolg gekrönt. Seit Dezember dürfen sich die Krippen- und Kindergartenkinder der sechsgruppigen Einrichtung tagtäglich darauf freuen, sich selbst auszuprobieren. In der großen Eingangshalle sowie in den beiden Krippenräumen laden neue Spiel-, Bewegungs- und Rückzugspodeste zum Entdecken ein.
Birgit Reuther, die Leiterin der Kita, unterstreicht im Gespräch, wie wichtig die Raumgestaltung für den Selbstbildungsprozess von Kindern ist. Es brauche Räume „mit hohem Aufforderungscharakter“, die die Kinder neugierig machen. Die Pädagogen sprächen hier vom Raum als „drittem Erzieher“ der Gruppe. „Erzieher sind auch Raumgestalter und Architekten, denn sie sehen, was Kinder gerade brauchen“, sagt Reuther. Und so fing man vor rund eineinhalb Jahren an zu planen. Zusammen mit der Firma Kameleon Raumkonzepte aus Mainleus ging es ab Sommer 2024 in die Umsetzung. Ende des Jahres erfolgte dann der Einbau mehrerer Spiel- und Bewegungsebenen in Eingangshalle und Krippenräumen. Die Kinder konnten dabei zusehen, wie die Schreiner arbeiteten und sahen, wie die Bauten entstanden.
Die neuen Elemente nehmen nach Aussage von Reuther auf verschiedene Bedürfnisse der Kinder Rücksicht. Zum einen dürfen sie hier selbstständig agieren. Sie können klettern und rutschen, sich über verschiedene Arten von Bodenbelägen fortbewegen, können farbige Gestaltungselemente entdecken, sich in einer Hängematte wiegen oder auch von oben auf das Geschehen im Raum herabsehen. Zugleich bieten die Elemente aus hellem Holz auch Rückzugsräume. Es gibt Höhlen und Nischen oder auch ein kleines Haus in luftiger Höhe, wohin man sich zurückziehen kann und „unsichtbar“ ist. Beides ist möglich, Rückzug und Begegnung mit anderen Kindern, in der Halle auch mit denen aus anderen Gruppen. Die Kleinen nähmen gerne Kissen oder Decken mit, um es sich gemütlich zu machen.
Nach dem Umbau des Garderobenbereichs und der Sanierung der Toiletten und Bäder ist jetzt diese weitere Umbauaktion abgeschlossen. Kinder, Eltern und Personal freuen sich über die Möglichkeiten, die die neuen Gestaltungselemente bieten. Die Arbeiten sind rechtzeitig vor dem Jahr 2026 fertig geworden, in dem die „Arche Noah“ ihr 30-jähriges Bestehen feiern kann.
Heute gibt es in der Einrichtung am Mannlehenweg vier Kindergarten- und zwei Krippengruppen mit insgesamt 124 Kindern. Im dritten Jahr ist die Einrichtung nun auch eine inklusive Tagesstätte, in der Kinder mit besonderem Förderbedarf und ihrem Recht auf Teilhabe zusammen mit anderen Kindern aufwachsen.
Finanziert hat die neuen Elemente der Träger der „Arche Noah“, der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF). Die Kosten für die Einbauten in der Halle betrugen mehr als 40 000 Euro. Dazu hat die Stadt Bamberg einen freiwilligen Investitionskostenzuschuss von 50 Prozent der tatsächlichen Kosten bewilligt. Die rund 36 000 Euro für die Einbauten in den beiden Krippenräumen sind eine reine Eigenleistung des SkF.
Text und Fotos: C. Dillig