„Laurenzistrolche“ nach einem Jahr geschlossen
Kindergarten wurde nicht wie erhofft angenommen
Nach nur einem Jahr des Bestehens hat die Kindertageseinrichtung „Laurenzistrolche“ ihre Tür zum 31.08.2024 wieder geschlossen. „Ich verstehe die Wut der Eltern“, erklärte SkF-Geschäftsführerin Simone Stroppel. „Aber wir hatten angesichts nur weniger angemeldeter Kinder, eines daraus folgenden Defizits und personeller Engpässe keine Wahl“.
Vor einem Jahr hatte die Stadt Bamberg bei mehreren Kindergartenträgern angefragt, ob man nicht eine weitere Einrichtung aufmachen könne. Der SkF sagte zu. Das bedeutete kurzfristig die vom Johanneskindergarten nur für die Zeit seines Umbaus genutzten Räume in einem Gärtnerhaus in der Laurenzistraße zu renovieren und herzurichten. Von Anfang an war es klar, dass es auch die Laurenzistrolche nur für eine Übergangszeit bis 2027 geben sollte. Geplant waren zwei Gruppen. Statt der erhofften 40 bis 44 Strolche hielten sich dort jedoch das ganze Kindergartenjahr über nur höchstens 16 Kinder auf. Zudem gab es eine hohe Fluktuation der Kinder. Und auch für das neue Kindergartenjahr war die Zahl der Anmeldungen nicht ausreichend.
„Wir haben uns massiv bemüht, die Einrichtung zu retten“, berichtete Stroppel, denn schon Anfang des Jahres habe sich gezeigt, dass die Strolche nicht so angenommen werden wie erwartet. In Gesprächen mit der Stadt waren auch neue Konzepte eingebracht worden, etwa die Einrichtung einer Kinderkrippe in den unteren Räumen. Doch die Stadt habe Bedenken geäußert. Und auch auf die Zusage eines Zuschusses für den Erhalt der bestehenden Gruppe mit einem spezifischen Konzept habe man vergeblich gewartet. Zudem stehen zwei Fachkräfte ab September nicht mehr zur Verfügung.
Den Kindern den Wechsel in eine andere Einrichtung nahezulegen, sei nicht leicht gefallen. Bei einem Elternabend gab es Proteste. Dennoch sei auch eine hohe Zufriedenheit mit dem Personal vor Ort und der pädagogischen Arbeit in den Laurenzi-Strolchen geäußert worden, sagte Stroppel. Mittlerweile sind die Kinder von anderen Kindertageseinrichtungen aufgenommen worden. Den Kolleginnen und Kollegen der anderen Träger, die schnell und unkompliziert ihre Unterstützung zur Aufnahme von Kindern zugesagt hatten, möchte Stroppel einen herzlichen Dank aussprechen.
Text und Foto: C. Dillig