Flüchtlings- und Integrationsberatung (FIB)

Bürgermeister Jonas Glüsenkamp war Gast bei FIB und JMD

Erwachsene und junge Migrant*innen zwischen 12 und 27 Jahren dürfen beim Jugendmigrationsdienst mit kompetenter und engagierter Beratung rechnen. Dies wurde bei einem erstmaligen Gespräch mit zweitem Bürgermeister Jonas Glüsenkamp deutlich. Er ist zugleich Sozialreferent der Stadt Bamberg.

Hanne Roll und Julia Mari stellten die Arbeit des JMD vor, der für den Bereich Oberfranken-West zuständig ist. Sie belegten ihre Beratungsarbeit mit Zahlen. So seien zwischen Januar 2022 und Februar 2023 757 Jugendliche begleitet worden, davon allein 325 in Bamberg. In Bamberg ist der JMD die einzige Stelle, die für junge Menschen mit Migrationshintergrund zuständig ist. Jürgen Christenn und Kathrin Rose helfen jungen Menschen in der Region Kronach/Coburg und in Lichtenfels bei der Bewältigung ihrer Probleme. „Wir

sind ein konstanter Ansprechpartner“ für Jugendliche, erläuterten Roll und Mari. Bei der Beratung vor Ort oder online ständen die Themen Sprachförderung, Finanzen, Behördenkontakte, aber auch die Bildungswege im Vordergrund. Der Übergang von der Schule in den Beruf bilde hier einen Schwerpunkt. Neben der Beratung bietet der JMD auch diverse Sprach- und Konversationstrainings an.

Auch Karolina Baltin, die die Flüchtlings- und Integrationsberatung (FIB) für erwachsene Zuwanderer anbietet, berichtete von vielen Beratungsgesprächen. Von Januar bis März habe es bereits 160 Kontakte gegeben. Aktuelle Themen seien hier unter anderem Asylverfahren und Familiennachzug, die schwierige Wohnungssuche, Bewerbungen und die Hilfe bei der Lebensplanung. Die Menschen kämen aus einem Umkreis von bis zu 80 Kilometern zur Beratung. Darunter seien auch immer wieder Ratsuchende, die schon lange in Deutschland leben, aber die Sprache noch nicht beherrschen. „Es gibt kein Thema, mit dem man nicht konfrontiert wird.“ Baltin betreut seit Anfang März auch die Asylunterkünfte in Stegaurach und in Walsdorf.

Svenja Debelius ist seit Anfang des Jahres als „Respekt Coachin“ in Bamberg tätig. Sie hat zwei Kooperationsschulen in Bamberg im Blick. Ihr Aufgabenbereich ist die Primärprävention. Durch Gruppenangebote, Aktionen und Ausstellungen soll jede Form von Extremismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit entgegengewirkt werden. Schüler*innen sollen interkulturelle Kompetenzen entwickeln, der Zusammenhalt in den Klassen soll gestärkt werden. Ziel ist es, Toleranz und Respekt zu stärken.

Bei dem Gespräch berichtete SkF-Geschäftsführerin Simone Stroppel auch über neue Vorhaben der Jugendmigrationsdienste, so etwa „Mental Health Coaches“ an den Schulen anzugliedern. So soll jungen Menschen geholfen werden, ihr Selbstwertgefühl zu stärken.

In dem sehr offenen Gespräch mit Bürgermeister Glüsenkamp wurde auch über Schwierigkeiten gesprochen, die die Förderung der Integration beeinträchtigen. So gebe es eine starke Nachfrage nach Beratung, nach Sprachkursen, nach Schulklassen für junge Migrant*innen. Zugleich gebe es zu wenig Personal, das dafür zur Verfügung stehe.

C. Dillig

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