Jugendmigrationsdienst

Online-Gespräch mit der Auschwitz Überlebenden Frau Eva Franz – ein Projekt des Programms Respekt Coaches.


„Meine Mama hat gesagt, >da wird Brot für uns gebacken< - dabei sind Menschen verbrannt worden“

Diese Worte der Auschwitz Überlebenden Sintizza Eva Franz berührten die Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Berufsschule II Bamberg und machten sie betroffen. Gleich mehrere Klassen hatten die Möglichkeit Frau Franz und ihre Lebensgeschichte am 17. und 19.11.2020 via Online-Konferenz kennenzulernen.

Eva Franz (geb. Christ) wurde 1940 in Gablonz an der Neiße geboren. Als Kind einer Sinti-Familie überlebte sie das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau sowie die KZ Ravensbrück und Bergen-Belsen. Die Häftlingsnummer, die ihr den linken Unterarm eintätowiert wurde, trägt sie bis heute. Ihre Mutter, ihre Schwester sowie weitere Familienangehörige wurden von den Nationalsozialisten ermordet.

Die 80-jährige Seniorin berichtete davon, wie ihrer Großmutter die Kinder und der Ehemann von den Nationalsozialisten weggenommen wurden, angeblich zum „Arbeiten für das Vaterland“. Von unhygienischen Zuständen und von Hungerleiden in KZ Auschwitz. Sie erzählte aber auch von helfenden Händen ohne die z. B. ein Wiedersehen mit dem Vater nicht zustande gekommen wäre.

Das Zeitzeugengespräch wurde von Diplom-Sozialwirtin (Univ.) Birgit Mair moderiert. Seit 2005 führte sie im Auftrag des Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung (ISFBB) e.V. mehr als 300 Zeitzeugengespräche mit Holocaust-Überlebenden durch. Sie führte durch die die Veranstaltung, bettete die Erzählungen der Zeitzeugen in den historischen Kontext ein und präsentierte Bilder und Dokumente im Online-Vortrag.

Das Zeitzeugen-Projekt wurde von Marzena Jurczyk (Respekt Coach) angeboten. Alle Beteiligten waren von Fr. Franz, die immer wieder Mut und Kraft aufbringt ihre Lebensgeschichte zu schildern, beeindruckt. Mit Briefen und einem Weihnachtspaket bedankten sich die Klassen bei Fr. Franz für diese bleibende Erfahrung. 




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